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Halbzeit!

 

Ein kleiner Rückblick auf die erste Hälfte meiner Schwangerschaft

Hallo Bauch

Ja, Du bist ziemlich gewachsen, gerade in der letzten Zeit. Lange sah man keinen grossen Unterschied, aber nun bewegt sich da was, im wahrsten Sinne des Wortes.

Wie weit bin ich?

Bereits in der 20. Woche und damit ist Halbzeit! Ich kann es kaum glauben, wie schnell die Zeit vergangen ist! Erst noch hielten wir einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand - kaum hatte das neue Jahr begonnen. Was für schöne und gleichzeitig überraschende Neuigkeiten das waren! Der Termin ist dann Mitte September.

Wie geht es mir?

Diese ersten 20 Wochen waren für mich zumeist unbeschwert und gingen weitgehend beschwerdefrei über die Bühne. Wenige Male in der SSW 6-8 war mir ein bisschen flau im Magen, doch das verging sofort, wenn ich etwas ass. Auch müde war ich kaum. Doch damals, im Januar, war Shutdown in der Schweiz - und der Januar ist bei mir meistens ein Langsamstarter. Dass ich also im Januar dank Shutdown so gemütlich unterwegs sein konnte, kam mir gelegen. Allerdings spürte ich Ende Januar diesen "ewigen Shutdown-Winter" und war nicht sehr motiviert. So bin ich dann für einige Tage nach Locarno ins Tessin gereist und habe dort die Sonne genossen, und die Freude über die Schwangerschaft. Ich spazierte zu Madonna del Sasso, und am See entlang und arbeitete auch täglich.

Meine Energie kehrte mit diesem Aufenthalt in der Sonnenstube zurück - schon im Februar spürte ich erste Energieschübe! Diese halten bis heute an. Eine gewisse Kurzatmigkeit ist das Einzige, was etwas mühsam ist, denn ich hätte Lust auf Bewegung.

Gelüste oder Heisshunger habe ich nicht.

Mein Alter

 

Ich vertraue, es ist genau richtig, dass ich kurz nach meinem 40. Geburtstag schwanger wurde, und nicht 10-20 Jahre früher, weil ich die Schwangerschaft sehr bewusst erlebe und geniesse - und dabei auch nicht überbewerte. Sie nimmt einen gesunden Raum in meinem Leben ein, ist aber nicht das alles dominierende Thema.

Und: Ich lasse mich weniger beeinflussen. Zudem habe ich ein pragmatisches Umfeld - DANKE Mami, Andrea, Dina, Janna & Co.! :)

Aktuelle Stimmung?

Sehr ausgeglichen. Ich fühle keine Hormonschwankungen, nicht seit Anbeginn der Schwangerschaft. Eigentlich fühle ich mich genau gleich wie immer - mehrheitlich zufrieden, positiv, entspannt.

Zudem fühle ich grosse Dankbarkeit, dass bisher alles so gut verlaufen ist. Das ist nicht selbstverständlich, umso mehr weiss ich es zu schätzen.

Was mich zudem positiv überrascht ist mein Urvertrauen, meine Sorglosigkeit & Zuversicht.

Hatte ich vor Jahren noch Ängste zu Geburt und Schwangerschaft, so sind diese während den ersten fünf Monaten nicht spürbar. Vielleicht liegt es daran, dass ich in den letzten Jahren wertvolle Gespräche mit Frauen hatte, die positive Geburtserfahrungen gemacht haben? Ich habe diese aufgesogen und sogar aktiv danach gesucht. Negative Geschichten habe ich wenige zu hören gekriegt, oder habe sie mir nicht im Detail angehört. Ich wähle bewusst aus, was ich überhaupt wissen will.

Arbeiten und schwanger sein - wie ergeht es mir?

 

Sehr gut! Ich fühle mich voller Energie und zudem super unterstützt von den Frauen rund um mich herum. Das Setting ist ideal so, wie es ist und ich arbeite nach wie vor 100%. Ich vertraue meinen Mitarbeiterinnen sehr, so dass ich mich für eine Weile zurückziehen kann ab dem Sommer. Wir haben uns bereits gut vorbereitet und konkrete Pläne gemacht für meine Abwesenheit. Alles weitere gleisen wir in den nächsten Wochen auf.

Aktuell launche ich gerade meinen ersten Online-Kurs zum Thema "zyklisch arbeiten" und das passt natürlich supergut. Ich habe riesige Freude an der grossen Resonanz.

Und nach der Schwangerschaft?

Ich möchte auf alle Fälle nach dem Mutterschaftsurlaub weiter arbeiten. Mein Partner ist flexibel mit seinem Arbeitspensum und wird wesentlich mehr reduzieren als ich. Zudem bin ich beruflich erfüllter als er - mein Geschäft mit den wunderbaren Mitarbeiterinnen und Kundinnen ist mein absolutes Herzensbusiness und läuft gut. Die Selbstständigkeit als Unternehmerin gibt mir auch durchaus Freiheiten. Meine zyklische Arbeitsweise ebenso.

Und: ich habe TOLLE Vorbilder, die ein ähnliches Modell leben wie wir.

Meine Rituale?

Mein Partner, dein Papa, hat mir schon bald in der Schwangerschaft Übungen aus seinem Physiotherapie- und Yoga-Wissensschatz zusammengestellt, die ich nun fast täglich praktiziere. Sanftes Yoga am Morgen gehört dazu, meistens höre ich Mantramusik von Deva Premal oder Snatam Kaur begleitend. Dass ich das "OM Namo Bhagavate" intuitiv in den ersten 15 Wochen täglich gehört habe, war eine schöne Intuition - hat mir doch Deva Premal kürzlich persönlich bestätigt, genau dieses Mantra sei in der Schwangerschaft erste Wahl.

A propos Mantra singen: auch dein Papa tut das. Er hat auch schon für Dich gesungen, nämlich unter anderem an diesem Tag:

Tag 120

Am 120. Tag soll, gemäss der Kundalini-Yoga-Tradition, die Seele in den Körper kommen. Ich habe das verschiedentlich gelesen und meinem Partner erzählt, der sich in dieser Tradition recht gut auskennt - besser als ich.

Ich war dann sehr überrascht, dass dein Papa am Tag 120 extra einige Stunden frei genommen hat und nach Hause kam - um ein Willkommens-Ritual für Dich durchzuführen. Er hat alles vorbereitet, schön dekoriert, Kerzen angezündet, Fotos von uns aufgestellt, und dann haben wir für Dich gesungen und ich habe gute Wünsche für Dich ausgesprochen. Dein Papa hat zudem ein Mantra gechantet.

Woche 19 - mein schönster Moment

Am 14. April habe ich das erste Mal ganz bewusst Bewegungen von Dir gespürt - 4 kleine Tritte, während ich entspannt eine Esalen-Massage von Mona genoss. Mir kamen gleich die Tränen, so berührt war ich.

Auch sonst spüre ich in dieser Woche, dass vieles passiert. Der Bauch ist jetzt ziemlich schnell gewachsen und Liegen auf dem Bauch geht nicht mehr gut; bald muss ich Kissen nehmen. Meine Kurzatmigkeit hat sich seit ein paar Tagen verstärkt, was etwas nervig ist, würde ich mich doch gern regelmässig bewegen. Es ist aber ziemlich anstrengend.

Vorbereitungen

Ich lese wenige Schwangerschaftsbücher - aber bewusst.

Das wunderschön-positive Kundalini-Buch von Gurmukh: "Bountiful beautiful blissful" (gibts auch auf Deutsch) hilft mir bei meiner positiven Einstellung, ich habe daraus auch einige Yoga-Übungen entnommen. Mit dem Lesen über Babies hat mein Partner schon vor mir begonnen - er liest jeden Abend ein paar Seiten.

Praktische Vorbereitungen übernimmt ebenfalls Dein Papa zum grössten Teil. Er konnte es kaum abwarten, dein Zimmer einzurichten und wollte am liebsten schon im ersten Trimester beginnen. Heute, in der 20. Woche, ist fast unsere ganze Wohnung umgestaltet :) Dein Papa hat Platz geschaffen, aufgeräumt und geordnet, Dein Bettchen organisiert und möchte noch dein Zimmer streichen. Manchmal muss ich ihn fast ein bisschen bremsen :) Aber ich finde es natürlich toll und bin sehr dankbar, dass ich mich zurücklehnen darf.

Letzte Woche hatten wir zudem das riesige Glück, ganz ungeplant einen wunderschönen Kinderwagen zu erhalten - ein Wagen wie neu, der all unsere Bedürfnisse erfüllt. Auch der Stubenwagen wird uns bald von deinen Grosseltern gebracht.

Vermisse ich etwas?

Ja, da gibt es etwas, das mich manchmal etwas traurig stimmt: Physisches Kennenlernen und persönlicher Austausch mit anderen Frauen, die jetzt gerade auch schwanger sind, ist nicht so einfach möglich - wegen Corona. Yoga-Kurse? Nur Online.

Das finde ich enorm schade. Geburtsvorbereitung? Momentan auch nur online - vielleicht ändert sich das wieder.

So gern würde ich mich mit anderen Frauen treffen, die auch gerade schwanger sind.

Umso mehr hatte ich Freude, als mir eine Freundin erzählte, sie sei "wenige Wochen hinter mir" auch schwanger. Leider lebt sie weit weg. Zwei weitere Bekanntschaften sind ähnlich weit, doch Treffen liegen halt nicht drin. Vielleicht ändert sich das nun noch mit den anstehenden Lockerungen, ich hoffe es ganz fest.

Doch ich bin dankbar, darf ich so oder so auf meine Freundinnen zählen - mit und ohne Kinder. Diese Verbindungen sind Gold wert.